Strategie
Der BL Global Flexible EUR ist ein Vermögensverwaltungsfonds mit flexibler Asset Allocation, der auf mittlere Sicht eine attraktive Rendite erzielen will.
Der Fonds investiert in Anlageklassen, die häufig negativ miteinander korrelieren; jede von ihnen übernimmt, je nach Marktumfeld, eine eigene Aufgabe innerhalb des Portfolios.
- Aktien: langfristiger Performancetreiber
- Anleihen: Stabilisierung in turbulenten Marktphasen
- Gold (über Goldminenaktien): Abfederung von makroökonomischen, geopolitischen und systemischen Risiken
- Liquidität: freie Reserve für Investments bei Anlagechancen.
Der BL Global Flexible EUR ist ein Fonds gemäß Artikel 8 der SFDR-Verordnung. Er berücksichtigt ESG-Kriterien in verschiedenen Phasen des Anlageprozesses und verpflichtet sich, mindestens 20 % des Fondsvermögens in nachhaltige Aktiva (gemäß der BLI-Methodik) zu investieren.
Performance
Hinweis: Netto-Performance nach Kosten (Anteilsklasse B) in EUR. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein Indikator für künftige Erträge. Der Verweis auf einen Index oder ein Universum an Vergleichsfonds („Peer group“) erfolgt ausschließlich zu Vergleichszwecken. Der Index wird in der Anlagepolitik des Teilfonds nicht erwähnt. Quelle: BLI/Lipper.
Das Jahr 2022 war turbulent, mit massiven geopolitischen Spannungen, einem Kurswechsel in der Geldpolitik der Zentralbanken und schnellen Zinsanhebungen bei gleichzeitig hohem Inflationsdruck.
Zum ersten Mal seit 1969 kam es an den Aktien- und Anleihemärkten gleichzeitig zu Verlusten. Dies stellte für Asset-Allocation-Fonds, die in die beiden traditionellen Anlageklassen investieren, eine besondere Herausforderung dar.
Vor diesem Hintergrund verbuchte der BL Global Flexible EUR (Anteilsklasse B) 2022 einen Jahresverlust von 10 %. Im Lipper-Universum der Vergleichsfonds (Lipper Global Mixed Asset EUR Flex – Global) fiel der Verlust mit -13,7 % noch größer aus, so dass der Fonds die allgemeine Baisse am Aktienmarkt im Berichtsjahr insgesamt noch etwas abfedern konnte.
– Kumulierte Performance 2022 –
Auf längere Sicht betrachtet, erzielt der Fonds über drei Jahre eine Performance von +1,8 %, über fünf Jahre von +18,6 % (Lipper-Durchschnitt: -4,2 % bzw. -2 %).
Performance-Analyse
Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen für die Aktienmärkte wirkte sich die Aktiengewichtung (brutto, d. h. vor Absicherungen, durchschnittlich 73 %) im Berichtsjahr belastend auf die Fondsperformance aus. Gleichzeitig trugen die Absicherungen von Aktienpositionen in Form von Index-Futures dazu bei, die Verluste in der ersten Jahreshälfte bzw. die Volatilität im zweiten Halbjahr zu begrenzen.
Langlaufende Staatsanleihen hatten im Portfolio zwar nur eine relativ geringe Gewichtung, belasteten die Wertentwicklung jedoch trotzdem leicht.
Umgekehrt leisteten Edelmetall-Anlagen, d. h. Goldminenaktien, im Jahresverlauf einen leicht positiven Beitrag zur Performance, da sich der Goldkurs im zweiten Halbjahr wieder erholte.
Im Aktiensegment kamen positive Performance-Beiträge sowohl von der geografischen Asset Allocation (relativ geringe Gewichtung der USA, Schwerpunkt auf Europa) als auch der Branchenallokation (Übergewichtung von Gesundheitswesen und Basiskonsumgütern zu Lasten von Technologie und Telekommunikation).
Die schwächsten Performance-Beiträge lieferten Aktien der Industrie- und Schwellenländer aus den Branchen Gesundheitswesen (Roche), Technologie im weiteren Sinne (Sony, Alibaba, Alphabet, Amazon, Taiwan Semiconductor, Samsung Electronics, Accenture) und Basiskonsumgüter (Nestlé).
Die wichtigsten positiven Einzelbeiträge zur Performance stammten aus verschiedenen Ländern (USA, China, Dänemark, Thailand) und den Branchen Gesundheit (Gilead, Novo Nordisk, Johnson & Johnson), Technologie (Check Point Software, Travelsky Technology) und Konsum (Thai Beverages) sowie von den Goldminenaktien (Royal Gold, Franco Nevada, Agnico Eagle Mines).
Veränderungen im Portfolio und Positionierung
At the end of December 2022, the Fund's allocation was as follows:
- Aktien:
- Bruttogewichtung: 71,21 %
- Nettogewichtung: 45,99 % (davon Absicherung des Aktienrisikos von 25,2 %)
- Anleihen: 9,82 %
- Goldminenaktien: 13,53 %
- Liquidität: 5,43 %.
- Angesichts massiver geopolitischer Spannungen wurde die Nettoaktienquote durch Absicherungsstrategien reduziert (Verkauf von Indexfutures im Februar und März).
- Im zweiten Halbjahr (September und Oktober) wurde die Schwäche der US-Anleihemärkte genutzt, um den Anleiheanteil des Portfolios aufzustocken. In diesem Segment investiert der Fonds ausschließlich in langlaufende US-Staatsanleihen. Der Anleiheanteil wird auch künftig entsprechend der wirtschaftlichen Entwicklung und des Renditeniveaus angepasst.
- Der Anteil von Goldminenaktien, sichere Anlagen in Zeiten turbulenter Märkte, wurde leicht erhöht.
Ausblick
Angesichts einer drohenden Konjunkturabschwächung oder gar Rezession bleibt das Umfeld für die Finanzmärkte schwierig. Nachdem die Zentralbanken viele Jahre lang eine überaus finanzmarktfreundliche Politik betrieben hatten (Bekämpfung der Deflation, Stimulierung des Wachstums), hat sich die Lage nun grundlegend geändert. Im Kampf gegen die hohe Inflation hoben die Notenbanken ihre Leitzinsen schnell und stark an und nahmen dabei die Gefahr in Kauf, das Wirtschaftswachstum abzubremsen. Auch die geopolitische Lage und die Energie- und Rohstoffversorgung sorgen weiterhin für Unsicherheit.
Obwohl das Bewertungsniveau der Aktienmärkte nach den Korrekturen 2022 gesunken ist, bleiben diese abhängig von der globalen wirtschaftlichen Entwicklung. Ein denkbares (positives) Szenario wäre eine sanfte Landung der Wirtschaft mit moderatem Wachstums-rückgang und einem Ende der straffen Geldpolitik, wovon die Unternehmensgewinne verhältnismäßig wenig betroffen wären. Doch das Risiko einer Rezession – und damit verbunden stärkeren Auswirkungen auf die Unternehmensgewinne – ist weiterhin vorhanden. Vor diesem Hintergrund schließt der Fondsmanager eine geringere Risikobereitschaft der Anleger sowie eine Verschlechterung der Rentabilität der Unternehmen nicht aus.
Er legt in seinem Management weiter den Fokus auf Aktien, behält aber aus Gründen der Vorsicht die Absicherung eines Teils der Aktienpositionen bei. Interessante Anlagechancen sieht der Fondsmanager bei japanischen Aktien: Der Markt bietet zahlreiche Qualitäts-unternehmen, und der Yen ist strukturell unterbewertet. Bevorzugt werden weiterhin hochwertige Unternehmen, die sich von der Konkurrenz abheben, dauerhaft höhere Gewinnmargen besitzen, mehr freien Cashflow erwirtschaften und sich selbst finanzieren können. Im Falle einer stärkeren Konjunkturabkühlung dürften sich diese Unternehmen besser behaupten.