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Das Wirtschaftswachstum hängt nach wie vor am Tropf des Dienstleistungssektors, der sich jedoch als genügend robust erweist, um ein negatives Gesamtwachstum zu verhindern. Dies schreiben Guy Wagner und sein Team in ihrem jüngsten monatlichen Marktbericht „Highlights“.

Die Wirtschaft bleibt sowohl in den USA als auch im Euroraum uneinheitlich, wobei die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe schrumpft und der Dienstleistungssektor, aufgrund der guten Widerstandsfähigkeit des Konsums, weiterhin wächst. „In China zeigt die Aufholdynamik, die mit der Wiedereröffnung der Wirtschaft zu Beginn des Jahres einherging, bereits Anzeichen einer Verlangsamung mit sich verschlechternden Geschäftsindikatoren und einer schrumpfenden Fertigungsindustrie“, sagt Guy Wagner, Chief Investment Officer (CIO) von BLI - Banque de Luxembourg Investments. „Fast überall haben sich die Finanzierungsbedingungen in den vergangenen Quartalen verschärft, was sich auf die zyklischsten Aktivitäten auswirkt und die Frage aufwirft, ob der Dienstleistungssektor und der Konsum der privaten Haushalte sich weiterhin als derart robust erweisen können.“

Zentralbanken drosseln weiter das Tempo ihrer geldpolitischen Straffung
Auf ihren Sitzungen Anfang Mai bestätigten der geldpolitische Ausschuss der US-Notenbank und der Rat der Europäischen Zentralbank die Drosselung des Tempos ihrer geldpolitischen Straffung und hoben die Leitzinsen um lediglich 25 Basispunkte an. „Während Jerome Powell in den USA eine Pause im Zinserhöhungszyklus andeutete, unterstrich Christine Lagarde, dass der Kampf gegen die Inflation in der Eurozone noch nicht beendet sei“, unterstreicht der luxemburgische Ökonom.

Anhebung der US-Schuldenobergrenze im Fokus
Während sich die Straffung der Geldpolitik ihrem Ende zu nähern scheint und die Inflation ihren Wendepunkt überschritten hat, richtete sich die Aufmerksamkeit der Anleger im Mai vor allem auf die Saga um die Anhebung der Schuldenobergrenze der Vereinigten Staaten durch den US-Kongress. So stiegen die Endfälligkeitsrenditen von Staatsanleihen in den USA an, während sie in der Eurozone im Vergleich zu Ende April leicht zurückgingen.

Aktienindizes entwickelten sich im Monatsverlauf sehr uneinheitlich
„Da die Aktienindizes mit der Verdauung der seit Jahresbeginn erzielten Performance und manchmal widersprüchlichen Signalen konfrontiert waren, entwickelten sie sich im Laufe des Monats sehr uneinheitlich“ (wie der elfprozentige Unterschied zwischen dem Nasdaq 100 und dem Dow Jones Index zugunsten des erstgenannten veranschaulicht). Der Rückgang der europäischen Währung ermöglichte jedoch einen soliden Anstieg des weltweiten Aktienindex MSCI All Country World Index Net Total Return in Euro, der im Laufe des Monats um 2,5 Prozent zulegte. In lokaler Währung stieg der S&P 500 in den USA um 0,3 Prozent (in USD), der Stoxx 600 in Europa fiel um 3,2 Prozent (in EUR) und der Topix in Japan stieg um 3,6 Prozent (in JPY). Der MSCI Emerging Markets Index ging um 1,9 Prozent (in USD) zurück, was auf die schleppende Erholung der chinesischen Wirtschaft und den daraus resultierenden Rückgang der chinesischen Aktienindizes zurückzuführen ist. „Auf Sektorenebene entwickelten sich Unternehmen aus Wachstumssektoren, insbesondere aus dem Technologiesektor – aufgrund der Euphorie rund um das Thema künstliche Intelligenz – und dem Telekommunikationssektor, am besten, während Unternehmen aus zyklischeren Sektoren, die dem globalen Abschwung ausgesetzt sind, wie Energie und Rohstoffe, am stärksten litten“, sagt Guy Wagner abschließend.