1. Quartal 2023
Wirtschafts- und Finanzumfeld
- Wirtschaft:
Die globale Konjunktur zeigte sich im ersten Quartal widerstandsfähig; besonders in der Dienstleistungsbranche blieb die Nachfrage kräftig. Gegen Ende des Vierteljahres machten sich wieder Sorgen über das Wachstum breit, nachdem die USA schwache Wirtschaftsindikatoren veröffentlichten und Spannungen im Bankensektor auftraten. In den kommenden Monaten dürften diese Sorgen aufgrund der Auswirkungen der geldpolitischen Straffung der Zentralbanken und der wachsenden Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe zunehmen.
Die Inflation war im Quartal weiter rückläufig. In den USA sank die Teuerungsrate von 6,5 % im Dezember auf 5 % im März. Der Preisauftrieb ohne Energie und Nahrungsmittel hielt sich jedoch hartnäckiger und ging nur von 5,7 % auf 5,6 % zurück. Daher setzten die Zentralbanken ihre zinspolitische Straffung fort; die Federal Reserve und die Europäische Zentralbank hoben ihre Leitzinsen in zwei Schritten um 50 bzw. 100 Basispunkte an.
- Finanzmärkte:
Nach ihrer Abwärtsentwicklung 2022 legten die Finanzmärkte im ersten Quartal wieder zu. Besonders der Januar war für sie sehr erfreulich. Der Rückgang der Inflation ließ ein baldiges Ende der Zinserhöhungen seitens der Zentralbanken erahnen, während die anhaltend widerstandsfähige Konjunktur die Erwartungen einer sanften Landung der Weltwirtschaft schürte. Der Februar fiel weniger positiv aus. Die schlechteren Inflationszahlen zeigen speziell die sich hartnäckig haltende Kerninflation (d. h. ohne Energie und Nahrungsmittel). Der März war geprägt von den Spannungen im Bankensektor. Auch wenn diese den Bankensektor stark belasteten und zu einem leichten Rückgang des europäischen Marktes führten, stieg der Weltaktienindex dank der rückläufigen Anleiherenditen leicht an. Während des gesamten ersten Quartals entwickelten sich die europäischen Märkte am besten, wohingegen die asiatischen Märkte etwas hinterherhinkten.
Innerhalb der Aktienmärkte wirkten sich die gesunkene Risikoaversion der Anlegerinnen und Anleger sowie die rückläufigen Anleiherenditen besonders günstig auf Wachstumswerte und speziell auf Technologietitel aus. Auf der anderen Seite wurden die Branchen vom Markt vernachlässigt, die üblicherweise dem „Value“-Stil zugeordnet werden. Der Rückgang des Ölpreises belastete den Energiesektor, der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank in den USA und die Übernahme der Credit Suisse in Europa drückten auf die Finanzwirtschaft, die wachsenden Sorgen über das US-Wachstum beeinträchtigten die Rohstoffbranche. Nach einer Underperformance von knapp 25 % im letzten Jahr übertraf der Index MSCI World Growth den MSCI World Value im ersten Quartal um 13 %.
Positionierung und neue Transaktionen
Sowohl beim BL Global 30 als auch beim BL Global 50 hat sich die Gewichtung der großen Anlageklassen im Quartalsverlauf nicht wesentlich verändert.
Eine baldige Rezession ist nach wie vor das wahrscheinlichste Szenario, der Kapitalschutz bleibt das vorrangige Ziel. Daher sind beide Portfolios defensiv positioniert, Edelmetalle (der ultimative Fluchtwert) sind hoch gewichtet, ein Teil des Aktienrisikos ist über Futures auf europäische und US-Indizes abgesichert.
Die Transaktionen im Berichtsquartal konzentrierten sich auf die Aktienkomponente, sie waren für beide Anlagestrategien ähnlich.
Käufe
Eine einzige Erstposition wurde in den Portfolios BL Global 30 und BL Global 50 gebildet: Das Pharmaunternehmen Bristol-Myers Squibb scheint nach der Übernahme der Biotech-Firma Celgene 2019 gut aufgestellt, um die Markteinführung vielversprechender Medikamente in den kommenden Jahren zu beschleunigen.
Verkäufe
Im Januar löste der Fondsmanager aus Bewertungsgründen seine Beteiligungen am US-Kosmetikkonzern Estée Lauder auf, der nach der erneuten Öffnung des chinesischen Marktes kräftig zugelegt hatte.
Im Februar verkaufte der Fondsmanager mehrere Papiere, um das Portfolio – vor dem Hintergrund der Sorgen über die Widerstandsfähigkeit der Weltwirtschaft – auf hochwertige Titel zu konzentrieren. Der koreanische Mischkonzern LG H&H, das französische Unternehmen für Kundenmanagement und Callcenter Teleperformance sowie Alibaba wurden aus dem Portfolio entfernt.
Anzumerken ist, dass die Portfolios von BL Global 30 und BL Global 50 nach dem Verkauf von Alibaba keine Beteiligungen mehr an chinesischen Papieren halten. Damit verfolgte der Fondsmanager einen vorsichtigen Ansatz mit Blick auf die wachsenden Spannungen zwischen China und den USA sowie eine mögliche chinesische Unterstützung Russlands im Ukraine-Krieg, die internationale Sanktionen gegen Peking nach sich ziehen könnte.
Im März wurden die kleinen Positionen an den Werkzeugherstellern Stanley Black+Decker (USA) und Makita (Japan) vollständig abgestoßen, weil ihre Nachfrage nach der Coronakrise zurückgegangen war.
Performance
Hinweis: Netto-Performance ohne Gebühren (Anteilsklasse B) in EUR. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein Indikator für künftige Erträge. Der Verweis auf einen Index oder ein Universum an Vergleichsfonds („Peer group“) erfolgt ausschließlich zu Vergleichszwecken. Der Index wird in der Anlagepolitik des Teilfonds nicht erwähnt.Quelle: BLI/Lipper. Stand: 31. März 2022
Im Berichtsquartal konnten sich beide Portfolios gegenüber ihrem jeweiligen Vergleichsuniversum gut behaupten. Zurückzuführen ist dies im Wesentlichen auf ihre Performance im März, als die Sorgen über die Stabilität des Bankensektors vorherrschten: Der BL Global 30 legte um +2,4 % zu (+1,6 % für den Durchschnitt seiner Peer Group), der BL Global 50 um +3 % (0 % für den Durchschnitt seiner Peer Group).
Das defensivere Profil der beiden Portfolios erwies sich im Januar und Februar als Hemmschuh, als die globalen Aktienmärkte nach oben tendierten. Im März hingegen wirkten sich die vorsichtigere Positionierung der Fonds sowie vor allem das Fehlen von Bankentiteln und die hohe Gewichtung von Edelmetallen positiv auf die relative Performance aus.
Über das ganze Vierteljahr gesehen drückten sowohl die teilweise Absicherung des Aktienrisikos als auch das Exposure in Edelmetalle auf die Wertentwicklung.
Bei den größten positiven Einzelbeiträgen zur Quartalsperformance gibt es je nach Portfolio leichte Abweichungen:
- BL Global 30: Performancetreiber waren beispielsweise Air Liquide, LVMH, Novo Nordisk, Legrand und TSMC; die schwächsten Beiträge zur relativen Performance lieferten einige defensive Titel der Pharmabranche wie Roche, Novartis oder Johnson & Johnson.
- BL Global 50: Performancetreiber waren u. a. Air Liquide, LVMH und Novo Nordisk; die schwächsten Beiträge zur relativen Performance kamen von den Exchange-traded Commodities (ETC) auf Edelmetalle sowie einigen defensiven Titeln der Pharmabranche wie Roche, Novartis oder Johnson & Johnson.