Fondsstrategie
Der BL Global Flexible EUR ist ein Vermögensverwaltungsfonds mit flexibler Asset Allocation, der auf mittlere Sicht eine attraktive Rendite erzielen will.
Der Fonds investiert in Anlageklassen, die oft negativ miteinander korrelieren. Je nach Marktumfeld übernimmt jede von ihnen eine besondere Aufgabe innerhalb des Portfolios.
- Aktien als langfristig wichtigster Performancetreiber
- Anleihen zur Stabilisierung in turbulenten Marktphasen
- Gold (über Goldminenaktien) als Schutz vor makroökonomischen, geo¬poli-tischen und systemischen Risiken
- Liquidität als Reserve, um Anlagechancen nutzen zu können.
Der BL Global Flexible EUR ist ein Fonds gemäß Artikel 8 der EU-Offenlegungs-verordnung (SFDR). Er berücksichtigt ESG-Kriterien („Environment, Social, Governance“) in verschiedenen Phasen des Anlageprozesses und verpflichtet sich, mindestens 20 % des Fondsvermögens in nachhaltige Aktiva (gemäß der BLI-Methodik) zu investieren. Der Fonds hat das französische „Label ISR“ erhalten, das die Solidität des verwendeten SRI-Ansatzes bestätigt.
Positionierung und jüngste Umschichtungen
Seit Jahresbeginn hat der Fondsmanager keine größeren Umschichtungen im Portfolio vorgenommen. Die Aktienquote bleibt stabil und beträgt etwa 70 %. Das Aktienrisiko wird über den Verkauf von Indexfutures auf den S&P 500, den Euro Stoxx 50 und den SMI weiterhin mit ca. 24 % bis 25 % abgesichert. Die Gewichtung des Anleiheanteils wurde nach den Zinserhöhungen im Februar und Mai von 10 % auf knapp 13 % angehoben. Der Anteil von Goldanlagen liegt stabil bei rund 14 %.

Ein Blick auf die regionale Asset Allocation im Aktienbereich: Der Fondsmanager hält eine starke Gewichtung auf den asiatischen Märkten, d. h. in Japan und den asiati-schen Schwellenländern. Gerade Japan dürfte strukturell vom verbesserten Kapital-einsatz und der höheren Rentabilität der heimischen Unternehmen profitieren. Umgekehrt liegt die Gewichtung des US-Marktes im Portfolio deutlich niedriger als im MSCI World.

Dieses Jahr wurden die Positionen Adobe, Alphabet, Mastercard, Christian Hansen, Bridgestone, Adidas und Travelsky aufgestockt, sieben neue Aktien wurden ins Portfolio aufgenommen: Canadian National Railway (Eisenbahn), Edwards Lifesciences (Gesundheit), Equifax (IT-Lösungen für Kreditvergabe), Nomura Research Institute (Consulting), Pembina Pipeline (Energietransport), ASML (Zulieferer für die Halbleiterindustrie), Tokyo Electron (Hersteller von Ausrüstung für die Halbleiterproduktion).
Bei den Goldanlagen wurde der Anteil von Royalty-Unternehmen erhöht, der von Minenbetreibern hingegen verringert.
Performance
Hinweis: Netto-Performance nach Kosten (Anteilsklasse B) in EUR. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein Indikator für künftige Erträge. Der Verweis auf einen Index oder ein Universum an Vergleichsfonds („Peer Group“) erfolgt ausschließlich zu Vergleichszwecken. Der Index wird in der Anlagepolitik des Teilfonds nicht erwähnt.
Quelle: BLI/Lipper. Stand: 31.5.2023
seit 31.12.2022 | 3 Monate | 1 Jahr | 3 Jahre | 5 Jahre | |
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Fonds | 3,3% | 4,1% | -1,6% | 5,6% | 23,1% |
Lipper Global Mixed Asset EUR Balanced | 3,2% | 0,8% | -2,1% | 6,6% | 4,9% |
Die Fonds-Performance seit Jahresbeginn liegt auf einer Linie mit der vergleichbarer Fonds; fast alle Monate wurden im positiven Bereich abgeschlossen. Lediglich der Februar war für den Fonds schwieriger, weil der Renditeanstieg die Anleihen und den Goldpreis belasteten. Andererseits konnte der Fonds den Problemen der Bankbranche im März entgehen, weil keine Bankaktien im Portfolio vertreten sind.
Insgesamt trugen die Aktienpositionen im Portfolio positiv zur Gesamtperformance bei, vor allem die europäischen und japanischen Titel.
Die Absicherung des Aktienrisikos belastete die Performance, weil die Kurse insgesamt stiegen – und das, obwohl die Sorge vor einer drohenden Rezession in den kommenden Monaten deutlich zu spüren war. Angesichts des makroökonomischen Szenarios, das BLI zufolge auf eine drohende Rezession hindeutet, bleibt der Fondsmanager bei seiner defensiven Positionierung.
Ausblick
Die Auswirkungen des Zinsstraffungskurses, den die Notenbanken seit März vergangenen Jahres verfolgen, werden nun immer deutlicher sichtbar. Die Konjunkturabschwächung dürfte sich fortsetzen, und für die zweite Jahreshälfte 2023 oder Anfang 2024 scheint der Beginn einer Rezession möglich. In einem solchen Falle droht an den Börsen eine zweite Baissewelle, die durch die rückläufigen Unternehmensgewinne verursacht würde. Die Baisse im vergangenen Jahr hingegen war durch die gesunkenen Bewertungen bedingt.
Sofern nicht die großen Technologiewerte die Märkte mit sich ziehen, ist die Zeit der Outperformance des US-Marktes vorerst vorüber. Um diese Führungsrolle übernehmen zu können, bräuchten diese Aktien ein Umfeld wie in den Jahren 2009 bis 2021, als das Wachstum moderat war, die Inflation stabil und die Zinsen immer weiter sanken. Nun entsteht möglicherweise ein neues strukturelles Umfeld, mit höherer Inflation und – damit verbunden – höherem Nominalwachstum. Ein solches Umfeld wäre positiv für andere Märkte, insbesondere in Fernost.
Von der Konjunkturabschwächung und dem Inflationsrückgang 2023 sollten die Staatsanleihen weiter profitieren, auch wenn die schwächere Wirtschaft und das Ende des Zinserhöhungskurses der Notenbanken in den Kursen bereits weitgehend berücksichtigt ist. Langfristig scheinen die Perspektiven von Staatsanleihen dagegen eher ungünstig, da der Finanzierungsbedarf der Staaten enorm ist und die Inflation auf Dauer hoch bleiben dürfte.
Gold hat in einem diversifizierten Portfolio nach wie vor seinen Platz, vor allem angesichts der Möglichkeit, dass die Notenbanken ihren Zinsstraffungskurs vorzeitig beenden. Goldanlagen müssen jedoch als „Versicherung“ gesehen werden und nicht als kurzfristige Anlagechance.